Montag, 29. August 2011

Und wieder ein late-night-slightly-drunk Eintrag.
Wird ja anscheinend zur Tradition.

Aber für Traditionen braucht man auch vorher eine Geschichte, und die erzähl ich vielleicht mal.

Wir beginnen mal mit einem leicht veränderten David-Bowie-Zitat:
There was a girl,
a very strange, enchanted girl
the say she wandered very far, very far
over land and sea
a little shy
and sad of eye
and very wise was she

Das beschreibt mich ganz gut. Oder beschrieb, wie auch immer.
Ich war schon immer ein kleines, merkwürdiges Mädchen, das nirgendwo so recht reinpasst. Während meine Altersgenossen fangen spielten, hab ich mich schon mit den Erwachsenen unterhalten, und als es dann in der Grundschule hieß "Schreibt einen Tag aus eurem Leben auf", da hab ich über meine tote Katze geschrieben.

Ich wurde größtenteils von meiner Urgroßtante aufgezogen, da meine Mutter arbeiten ging, um unser Leben zu finanzieren. Meine Urgroßtante war erzkatholisch und ein sehr guter Mensch, und mir durfte es nie an etwas fehlen.
Dann war eines Tages meine Mutter arbeiten, und meine Urgroßtante hat mir plötzlich nicht mehr geantwortet. Da war ich 5 und hab nen Krankenwagen gerufen. Ab dem Tag, bis zu ihrem Tod 3 Jahre später, lag sie fast bewegungsunfähig und allein in einem Altenheim.
Ich frage mich manchmal, ob es nicht besser gewesen wäre, den Krankenwagen nicht zu rufen.
PEPE.

Als kleines Mädchen bin ich in Spanien immer mit meinem Opa Wein holen gegangen, zu Fuß. In großen 5 Liter Kanistern, denn wir hatten ein Restaurant in der Nähe, bei dem man die auffüllen konnte.
Auf der Hälfte des Rückwegs machte ich mit meinem Opa an einer Parkbank immer Pause, und bekam zur Belohnung ein Schlückchen.

Meiner Mum hab ich, als sie wegen der Scheidung von meinem Erzeuger ins Gericht musste, einen Glücksbringer mitgegeben. Da war ich 2.
Meinen Papa, also nicht meinen Erzeuger, hab ich das erste Mal bei McDonalds getroffen. Da hat er mir eine Cola spendiert.
Ich nenne meinen Erzeuger nie meinen Vater.

Ich habe 22 sichtbare Narben und 1 Tattoo, bis jetzt.

To be continued...


Sonntag, 28. August 2011

Insomniatic Meat.
So heißt ein Song von Finch, die ich früher sehr begeister gehört hab. Aber das mit der Insomnie kommt schon hin. Kann wirklich Abends garnicht mehr abschalten, so ganz ohne Hilfsmittel, aber gut. Ist wohl ne Phase.

Da ich aber gerade weder müde noch lesehungrig bin, wird jetzt geschrieben. Läuft vermutlich nur auf leicht angetrunkenen Bullshit hinaus, aber hey, who cares. Ich glaub diesen Blog liest eh nur ein Mensch, den ich hiermit mal ganz lieb grüßen möchte, haha. YOU KNOW WHO YOU ARE!! [insert dramatic eagle]

Der Zustand hier daheim ist zwar harmonietechnisch sehr gut momentan, auch wenn meine Eltern bezüglich meiner Zukunft total Amok laufen grad, aber so mein-Ding-machen-technisch geht das leider ganz und garnicht. Ich würd z.B. gerade unwahrscheinlich gern eine rauchen gehen, dann könnte ich vermutlich auch besser einschlafen, aber das geht natürlich nicht! Meine lieben Eltern sind immerhin schon im Bett und würden ganz sicher hören, wenn ich die Haustüre öffne.
Ich würd grad gern nicht nur rauchen, sondern spazieren gehen, ein wenig Musik auf den Ohren, und ein wenig die kühle Sommerluft geniessen. Kenne ich garnicht von mir, aber von diesen mir-über-mich-selbst-unbekannten Tatsachen gibt es ja in letzter Zeit einige.
Zum Beispiel die Tatsache, dass ich immer noch keinen Plan hab, was ich denn jetzt so machen will.
Auch die Tatsache, dass ich nicht weiß, was aus le Option in Hagen wird (und ich mein damit nicht die Wohnsituation), und dass ich es vor allem gar nicht wissen will/muss.
Und nicht zuletzt, dass ich das erste mal seit langem wieder esse, weil/wenn ich Hunger hab, und nicht weil ich mir oder anderen etwas beweisen muss.

Das ganze geht so weit, dass meine Eltern ernsthaft dachten, ich würde harte Drogen nehmen. Von den 'weichen' wissen sie zwar auch nichts, und ich hab sie da auch in dem Glauben gelassen, weil es eben Eltern sind. Aber sie waren doch etwas besorgt.
"Ach Kind, da fährst du auf so ein Musik-Festiwall, und plötzlich bist du ein ganz neuer Mensch, und du schläfst so wenig, und ständig bist du gut drauf..."
Ja. Ich bin ein neuer Mensch. Gesundet, glücklich, auf dem Weg in eine noch ungewisse Zukunft. Dabei ist eben das meine Droge:
Ich muss mit meinem Leben keine Erwartungen mehr erfüllen, und ich muss nicht immer alles wissen und richtig machen. Es reicht mir, einfach nur zu sein. Alles andere ist irgendwie witzlos.

Schlafen wäre trotzdem nicht übel.

Samstag, 27. August 2011

Jetzt mal ganz ab von jeglicher zukunftsbezogenen Motivation und naivem Idealismus...

Ich weiß gar nicht mehr, wie sich Liebe anfühlt.
Ich bin da immer so unsicher... Immer schon gewesen. Und auch wenn ich die Worte "Ich liebe dich" bis jetzt immer ernst gemeint hab: Ich hab keine Ahnung, wie. Hört sich komisch an, jetzt wo ich den Satz nochmal lese. Er bleibt trotzdem so stehen.

Es gab 3 Beziehungen, die mir wirklich ernst waren. Eine davon hielt sogar etwas länger (für meine Verhältnisse, jedenfalls) und ist vor kurzem geendet. Meinetwegen, oder ich weiß nicht. Es war eine großartige Zeit, in der ich viel gelernt und mich meist gut gefühlt hab, aber das reichte letzten Endes doch nicht, glaub ich. Mir nicht. Wir nicht. Ich bin mit dem Verlauf der Dinge vielleicht nicht gerade "glücklich", aber es war unvermeidbar, und so spüre ich immer, wenn ich an ihn denke, ein kleines, hohles Gefühl in der Magengegend, aber keinen Schmerz. Soviel dazu.

Die anderen 2 Beziehungen hätte unterschiedlicher nicht sein können:
Herr L. wohnte in Berlin, war wirklich meine erste große Liebe und umgekehrt war es wohl auch so. Bisschen wie füreinander gemacht, irgendwie, nur die Distanz war das Problem. Und meine behinderte Scheiß-Seele, die damals auf dem Höhepunkt der Idiotie angekommen war. Ich dann so "Tut mir Leid", einfach sein Herz gebrochen und mich weiter fein kaputt gemacht.
Ein halbes Jährchen später kam dann Herr S., der wohnte bei mir um die Ecke, war ein ziemliches Arschloch, ich war ziemlich labil und glücklich, dass mich jemand überhaupt beachtet, und so verliebte ich mich dann. Ich brauch nicht zu sagen, dass sich Herr S. für mein seelisches Wohl ungefähr soviel interessierte wie für die Wahrheit, und obwohl das nie eine Zukunft hatte, war ich völlig am Boden, als er wegen seiner Exfreundin mein Herz brach.
Tja und dann kam eine ganz komische Zeit, und dann wieder Herr L. Was als Kurztrip nach Berlin aus Spaß an der Freud geplant war, endete schnell in seinem Bett und meinem Herz. In seinem nicht so, sagte er, weil ich es ja kauttgemacht hätte und er das Risiko nicht nochmal eingehen könnte. Tja. Selbst Schuld, dummes Mädchen.

Naja. Lange Rede, kurzer Sinn - das waren die Erfahrungen, die am nächsten an die Liebe rankamen, aber ob ich 'sie' schon einmal gespürt hab, weiß ich wirklich nicht.
Diese alles verzehrende Leidenschaft, die man in Filmen immer sieht, doch, das gab es mit Herrn L., ein sichere Netz und Verlässlichkeit noch bis vor kurzem.

Und nun? Ich weiß nicht.
Optionen, ja, sicher. Nur muss ich mich eben entscheiden: Will ich auf Herrn L.2 warten, was, let's be honest, einfach unwahrscheinlich ist. Soll ich also lieber wieder mit etwas weniger Feuer, dafür mit Sicherheit (oder so) und eventuell Zukunft zufrieden sein? Hat ja wunderbar funktioniert, das letzte Mal. Nicht, dass es scheiße war, sicher nicht, aber es funktioniert vielleicht auf die Dauer nicht, wenn die Basis schon nur 'ganz nett' ist, und nicht 'übertriiiiieben hart geil'.

Und die Moral von der Geschicht: Du ahnst es schon, ich weiß es nicht!
Ehrlich. Um wieder zum Anfang zurück zu kehren: Ich weiß ja nichtmal, worauf ich da warten soll. Ob das mit Herrn L. bespielsweise nur so toll war, weil es nie hätte klappen können, und weil du als Teenager einfach auf diesen Drama-Herzschmerz-Kack stehst. Vielleicht ist es an der Zeit, nicht gleich den eigenen Suizid zu planen, wenn man mal einen Tag keine Mail bekommt. Vielleicht ist es auch an der Zeit, guten Sex über gute Gespräche zu stellen, keine Ahnung.
Vielleicht möchte ich ja einfach nur mein Leben geniessen. Wie sagte ich noch im letzten Eintrag? Ich lebe


JETZT.
Dann sollte ich auch dabei bleiben.

Donnerstag, 25. August 2011

Versteht das nicht falsch, ne?
Aber Drogen sind schon ne tolle Sache.
Ich hab jetzt seit über einem Monat Ferien. Arbeiten muss ich zur Abwechslung mal nur 2-3 Tage die Woche (a first in about 3 years!), mein Aussehen ist mir vollkommen egal (nicht, dass ich mich nicht mag, ich bin nur nicht mehr so eitel, sprich kaum Make-up und vor allem keine dummen Praktiken mehr), und die Zukunft verspricht world-changing shit.
Ich betrinke mich nun seit mehr als 40 Tagen, mein Körper findet das nicht so cool, aber das ist okay. Ich hab kein Problem ohne Alkohol, ich find ihn nur einfach ziemlich sexy.
Hagen ist nicht mehr nur eine Mögichkeit, sondern eine Tatsache, Studiengänge, die entweder die Gesellschaft voranbringen, oder mich von ebendieser angrenzen, ebenfalls.

Ich. Bin. Glücklich.

Das erste Mal seit 7 verdammten Jahren kann ich das ehrlich sagen.
7 Jahre hab ich verpasst, 7 Jahre lang hab ich mir keine Auszeit genommen, 7 Jahre lang hab ich immer nur Erwartungen erfüllt.
Damit ist Schluss.

Hab mir heute meine Haarspitzen fliederfarben gefärbt, morgen lass ich mir die Nase piercen und an meinem Geburtstag in 2 Wochen lass ich mich tätowieren. Das Leben ist zu kurz für alles andere.

Überhaupt ist das meine neue Devise: Das Leben ist zu fuckin kurz!
Briten, die ich seit einigen Jahren kenne, nennen mich nurnoch "Vodka-Vicky", ich bin braun wie 'ne Nuss und verhalte mich absolut unangemessen. Ich hab Drogen erworben Chips gegessen, ich fühl mich unabhängig und gut und das wird ab jetzt so bleiben.

Vielleicht lieg ich in 5 Jahren mit ner Nadel im Arm in der Gosse.
Vielleicht sitz ich in Hagen am scheiß Fischteich und bin betrunken.
Vielleicht steh ich hinter 'nem Infoschalter und lass mich totlabern.
Der Punkt ist: Es ist egal. Denn ich lebe



JETZT.

Samstag, 13. August 2011

Okay.

Da baut sich grad sovieles auf in mir.. So viel Energie, das ist pervers. Ich weiß garnicht mehr, wohin mit mir, und ich greif zu absolut unlauteren Mitteln, um's hinzukriegen. Vielleicht nicht SO unlauter.

Viel Bier zumindest! Aber das ist in Spanien auch normal, da stört sich keiner dran. Ich am allerwenigsten.

Hagen steht fest. Selbst, wenn ich's allein mache, Hagen steht. Ich freu mich wie Willy Wonka.

Ich bin mittlerweile braun wie ein scheiß Rumpsteack, fühl mich großartig und sexuell und überhaupt sehr intelligent. Unterhalte mich fast ausschließlich mit Iren und Engländern, die meinen, ich sollte Kranfahrerin werden. Warum auch nicht.


Sonntag, 7. August 2011

Hmm. Nicht immer leicht, ein guter Mensch zu sein, und für alles Verständnis zu haben, wie es scheint.
Ich liebe meine Großeltern, jetzt schreiben sie mir vor, wie ich reden soll. "Scheiße" geht anscheinend nicht.
Auch wenn's theoretisch nicht viel verlangt ist, so etwas nicht zu sagen, so geht's mir doch gegen meinen Freiheitsdrang. Meine neue Einstellung zwingt mich jedoch mehr oder weniger, dem ganzen gelassen und positiv zu begegnen, sprich: Mich danach zu richten.
Ich werd's versuchen.

Ansonsten ist es hier so entspannt wie nirgend sonst, außer vielleicht in Hagen. Geniesse das, werd morgen wieder schwimmen gehen, also alles um mich herum vergessen. Und mich dann betrinken un mich mit Briten unterhalten. Oder 15-jährigen, die ich kenne, seit ich 7 bin. Aha.
So kann es gern öfter sein.
Und sobald ich wiederkomme, fahr ich nach Hagen. (:

Freitag, 5. August 2011


Projekt Hagen wird konkret.
Einer der wichtigsten wird mitkommen, denk ich. Viel besser wird's nicht mehr.
Studieren? Ja, mit Sicherheit. Was, wird sich bald entscheiden. Etwas mit Wirkung.
Und nun 10 Tage Spanien, mit viel Zeit, um sich über ebensolches Gedanken zu machen. Viel Zeit, sich mal wieder mit Philosophie und Politik auseinanderzusetzen. Danach? Hagen. Und ein neues, kleines Tattoo, um die Zeit bis zum Traumfänger zu überbrücken.


Donnerstag, 4. August 2011


Manche Leute nennen mich jetzt Fräulein Wunder.
Ich merke, dass sich geben lohnt.
Und ich merke, wie anders es ausfüllt, anders zu sein.
Pff. Hab ich mich doch glatt gefunden.

Dienstag, 2. August 2011

Ja, da war es wieder.
Ein Wochenende mit den Leuten vom Ruhr-Reggae verbracht, und plötzlich ist alles anders. Vollkommen.

Das ist jetzt alles noch ziemlich unausgegoren, und vermutlich lach ich in 2 Wochen über das, was ich gleich schreiben werde, aber:
Ich steig aus.
Ich mach diese Scheiß-Ausbildung jetzt noch zuende, und dann steig ich aus, und zwar aus dem, was mal mein Leben werden sollte: Schauspiel, Karriere, Stadt, Geld.
Stattdessen studier ich irgendwas pragmatisches, wie Deutsch und Englisch auf Lehramt, um damit bequem das zu finanzieren, was mein Leben werden soll: Freunde, Familie, Musik, Glück.
Und zwar nicht in Köln, sondern irgendwo, wo es so ist wie in Hagen: Mit Leute, von denen man ab der ersten Sekunde weiß, dass sie es wert sind, mit unvergesslichen Abenden, mit verdammten Fischteichen und viel Natur. Und ein paar Bierchen u.ä. zu viel. Aber hey.

Zeit für ein neues Tattoo, Traumfänger.